Ob Freiheit und Determinismus vereinbar sind, hängt sehr von den genutzten Definitionen ab.
Nach dem Kompatibilismus sind Determinismus und Willensfreiheit vereinbar.
Nach dem weichen Kompatibilismus ist der Wille frei, da die handelnde Person die determinierenden Faktoren nicht vollständig kennt. Freiheit ist somit nur scheinbare Freiheit – man ist frei, weil man denkt, dass man frei ist, weil man nicht weiß, dass man determiniert ist.
Nach dem harten Kompatibilismus ist Willensfreiheit nur möglich, wenn eine Entscheidung durch Ereignisse der Vergangenheit bedingt ist. Freiheit bedeutet, dass die Handlung im Einklang mit den eigenen Werten und Überzeugungen ist.
Hier werden Willensfreiheit und Determinismus als nicht vereinbar angesehen. Wenn alles bereits am Anfang des Universums feststand, kann man nach dieser Ansicht nicht von einem freien Willen des Individuums sprechen.
Freier Wille im Inkompatibilismus bedeutet, dass der Erstauslöser (verursachender Grund) die Person selbst ist und sie in einer Entscheidungssituation verschiedene Entscheidungen treffen kann.
Letztendlich stellt sich hier wieder die Frage nach Begrifflichkeiten. Was ist eigen, was Freiheit. Wenn eine Handlung nicht durch Faktoren bedingt ist, ist sie dann nicht einfach willkürlich beziehungsweise wie man aus der Quantenmechanik ziehen könnte in einem Rahmen zufällig? Am sinnvollsten erscheint mir folgende Synthese:
In einem gewissen von äußeren und inneren Faktoren begrenzten Rahmen (Reize, bekannte Muster..) können Entscheidungen fallen. Der Ausschlag innerhalb dieses Rahmens ist auf die Quantenmechanik beziehungsweise hieraus emergierende Phänomene zurückzuführen. Hieraus folgend könnte man Freiheit als die gefühlte letztendlich dem Zufall unterworfene Unschärfe von Entscheidungen in einem von inneren und äußeren Faktoren definiertem Rahmen definieren, doch dies trifft wohl nicht, was allgemein unter Freiheit verstanden wird. Freiheit ist wohl ein auf mehreren Faktoren beruhendes Gefühl, darunter die Nichtwahrnehmung von Zwängen.
Die Frage nach der Determiniertheit halte ich für nicht beantwortbar. Wenn alle meiner Aktionen dem Determinismus unterworfen sind, so kann ich den Determinismus durch keine Aktion widerlegen, da diese in sich wieder dem Determinismus unterworfen ist. Es ist wohl möglich in Hinsicht auf alles die eigene Existenz überschreitende Agnostiker zu sein.
Sie befinden sich auf der AMP-Version dieses Artikels. FĂĽr spannende Empfehlungen und weitere Inhalte geht es hier zur Ursprungsseite (auch bei Anzeigefehlern empfehlenswert). Schauen Sie sich doch beispielsweise einmal den Zeitrahl zur Religionsktritik an.