Thomas von Aquin stellt fünf Wege zu Gott vor, wobei die ersten vier Varianten des kosmologischen Gottesbeweises sind und der fünfte Weg den teleologischen Gottesbeweis darstellt. Alle Wege gehen dabei von Erfahrungstatsachen aus, haben also empirische Prämissen (a posteriori).
Kosmologische Gottesbeweise gehen davon aus, dass das Universum eine Ursache außerhalb seiner selbst haben muss.
Teleologische Gottesbeweise gehen von einer planvollen Einrichtung der Welt aus.
Die fünf Wege folgen alle dem gleichen syllogistischen Aufbau:
Bewegungsbeweis
Obersatz: In der Welt gibt es überall Bewegung
Untersatz: Alles Bewegte wird von etwas anderem bewegt, d. h. nichts kann sich selbst die erste Bewegung geben → dies kann nicht ins Unendliche gehen
Conclusio: Es braucht etwas erstes unbewegtes Bewegendes (,,primum movens, quod a nullo movetur”) → dies verstehen laut Aquin alle als Gott
Kausalitätsbeweis
Obersatz: Alles hat eine Ursache, die nicht in sich selbst ist
Untersatz: Ein unendlicher Regress ist unmöglich
Conclusio: Es braucht eine erste Wirkursache, welche selbst unverursacht ist, die als Gott bezeichnet wird
Kontingenzbeweis
Obersatz: Es gibt die Möglichkeit zu sein und nicht zu sein (Kontingenz)
Untersatz: Nichts kann sich selbst das Sein geben und ein unendlicher Regress funktioniert nicht
Conclusio: Es braucht ein erstes absolutes Sein als erste Ursache, welches Gott genannt wird
Stufenbeweis
Obersatz: Es gibt gutes, wahres und seiendes in unterschiedlichen Abstufungen
Untersatz: Da eine Rückführung ins Unendliche unmöglich ist, muss es ein Wesen mit den Maxima solcher Eigenschaften geben (höchste Wahrheit, Güte, Schönheit)
Conclusio: Es muss ein Optimum geben, was wir Gott nennen
Finalitätsbeweis
Obersatz: In der Welt gibt es selbst bei Nichtdenkendem Ordnung und Zweckmäßigkeit
Untersatz: Sie werden von etwas Denkendem geleitet
Conclusio: Es braucht zur Ordnung der Welt einen ordnenden Geist, den wir Gott nennen
Wenn alles eine Ursache haben muss, dann muss auch Gott eine Ursache haben. Wenn es etwas geben kann, das keine Ursache hat, kann das ebenso gut die Welt wie Gott sein, so dass das Argument bedeutungslos wird.
Reaktion auf das Argument, dass Gott die Umwelt genau so geschaffen hat, dass Lebewesen und besonders der Mensch darin leben können:
Kritik am Argument der Welt und deren Ordnung als Kreation Gottes
Nach ,,Warum ich kein Christ bin“ von Bertrand Russell
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