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Theorien des Nationsbegriffs – Was ist eine Nation?

Definition nach der Wikipedia

Nation bezeichnet größere Gruppen oder Kollektive von Menschen, denen gemeinsame Merkmale wie Sprache, Tradition, Sitten, Bräuche oder Abstammung zugeschrieben werden.

John Stuart Mill (1806-1873, britischer Philosoph, Nationalökonom)

John Stuart Mill äußerte sich 1861 in ,,Betrachtungen über die repräsentative Demokratie” zur Nation.

Menschen unter denen Sympathien herrschen, die zu anderen nicht herrschen, bilden eine Nation. Durch die Sympathien kommt es zur Kooperation und dem Wunsch nach einer Regierung. Das Gefühl nationaler Zusammengehörigkeit hat viele Ursachen:

Nicht ein Grund muss ausreichen, keiner ist unerlässlich.

Emmanuel Joseph Sieyès (1748-1836, französischer Priester, Staatsmann)

Nach Sieyès ist die Nation eine Gesellschaft, welche unter einem gemeinschaftlichen Gesetz lebt und durch eine gesetzgebende Versammlung vertreten wird. Da der Adel eigene Gesetze und Vorrechte gegenüber allen anderen besitzt, bildet er ein eigenes Volk der Nation. Zudem vertritt dieser nicht das allgemeine, sondern das Privatinteresse. Nur der dritte Stand ist die Nation, da hier gleiche Rechte gelten und dieser auf Grund der Größe die Allgemeinheit ist. Der erste Stand (Geistliche) zu welchem Sieyès gehört wird in dieser Quelle nicht erwähnt.

Friedrich Meinecke (1862-1954, Historiker)

1907 äußerte sich Meinecke zur Nation:

Kulturnation

In dieser Nation sind die Menschen durch:

miteinander verbunden.

Kleine Anmerkung

Der Begriff Nation (als Kulturnation) hat einen subjektiven Charakter, weil er Teil des Selbstverständnisses der Menschen ist. Die Zugehörigkeit lässt sich nicht feststellen, sondern subjektiv bewerten.

Staatsnation

Die Staatsnation mach folgendes aus:

In einer Staatsnation kann es mehrere Kulturnationen geben, eine Kulturnation kann aus mehreren Staatsnationen bestehen. Aus einer Kulturnation kann eine Staatsnation folgen.

Kultur und Staatsnation sind eng miteinander verknüpft und überschneiden sich.

Benedict Anderson (1939-2015, amerikanischer Politikwissenschaftler)

1983 äußerte sich Anderson zur Nation:

Schaubild

Theorie zum Nationalismus

Als Gründe für den Nationalismus sieht er:

Zudem stellt er Paradoxe des Nationalismus auf:

  1. in den Augen von Historikern moderner, in den Augen von Nationalisten veralteter Staat, 2. die Allgemeingültigkeit der Nationalität als sozio-kulturelles Konzept, 3. die politische Macht der Nationalisten trotz der philosophischen Armut

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