Bedingt durch die von Unterdrückung, Verfolgung und Bücherverbrennungen geprägten Erfahrungen im Nationalsozialismus flohen viele deutschsprachige Autoren erst in weitere europäische Länder und dann meist nach Amerika, die Sowjetunion oder Israel. Allerdings geschah die Reise meist unter erschwerten Bedingungen aufgrund der benötigten Papiere und erhöhten Kosten (wie es beispielsweise in Remarques ,,Die Nacht von Lissabon“ zum Ausdruck kommt) und auch im Exil gestaltete sich das Leben häufig als Herausforderung. So kamen zu finanziellen Schwierigkeiten die Angst vor Abschiebung, teilweise die Ablehnung von der jeweiligen Bevölkerung, Schwierigkeiten zu publizieren und allgemein auch Einsamkeit und Verzweiflung, sodass viele der ins Exil geflohenen Autoren Suizid begangen. Die im Exil geschriebene Literatur ist häufig in Romanform, im Stil der Neuen Sachlichkeit und gegen das NS-Regime, doch auch utopische Zukunftsvisionen (z. B. Franz Werfels ,,Stern der Ungeborenen“) finden sich.
Ich weiß doch: nur der Glückliche
Ist beliebt. Seine Stimme
Hört man gern. Sein Gesicht ist schön.
Der verkrüppelte Baum im Hof
Zeigt auf den schlechten Boden, aber
Die Vorübergehenden schimpfen ihn einen Krüppel
Doch mit Recht.
Die grünen Boote und die lustigen Segel des Sundes
Sehe ich nicht. Von allem
Sehe ich nur der Fischer rissiges Garnnetz.
Warum rede ich nur davon
Daß die vierzigjährige Häuslerin gekrümmt geht?
Die Brüste der Mädchen
Sind warm wie ehedem.
In meinem Lied ein Reim
Käme mir fast vor wie Übermut.
In mir streiten sich
Die Begeisterung über den blühenden Apfelbaum
Und das Entsetzen über die Reden des Anstreichers.
Aber nur das zweite
Drängt mich zum Schreibtisch.
Wer könnte der ,,Anstreicher“ sein?
https://www.deutschelyrik.de/schlechte-zeit-fuer-lyrik-1939.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Exilliteratur
Die wichtigsten Quellen stellen die Werke der Autoren selbst dar. Besonders interessant waren hierbei Stefan Zweigs Abschiedsbrief und Remarques ,,Die Nacht von Lissabon“.
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